Was Teenagern Heimat bedeutet
Im Rahmen eines voXmi-Projektes haben sich Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen des BRG Kepler mit dem Thema „Heimat“ auseinandergesetzt. Diesem Begriff stehen in Österreich viele Menschen misstrauisch gegenüber, weil er historisch belastet ist: Er diente und dient auch manchmal heute noch dazu, ein „Wir“ zu definieren, das zu dieser Heimat gehört, und die „Anderen“ aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Sprache, ihres Aussehens oder ihrer Überzeugungen davon auszuschließen. Der Begriff hat viele Aspekte: er bezeichnet den Ort, an dem man geboren ist und lebt, den man gut kennt und an dem man sozial eingebunden ist. Aber Menschen haben auch Wahlheimaten: als konkreten Ort oder als geistige Heimat, die sich in der Zugehörigkeit zu einer Sprache, zu einer Religion oder zu einer Nation manifestieren kann. Heimat hat also immer zu tun mit Zugehörigkeit und mit der eigenen Identität. Müsste man dann in Zeiten der sich globalisierenden Welt von „Heimaten“ sprechen, wie es der Historiker Helmut Konrad tut? Eine Umfrage unter Schülern und Erwachsenen zeigt, dass Heimat der Ort ist, wo man Freunde und Familie hat und wo es diesen gut geht. Weil dies nicht für jede Schülerin in der Gruppe eine Selbstverständlichkeit war, stellte sich die Frage, unter welchen Umständen und aus welchen Gründen Menschen ihre (erste) Heimat verlassen. Eine Schülerin sowie ein unbegleiteter jugendlicher Asylsuchender und seine österreichische Betreuerin erzählen von ihren persönlichen, manchmal sehr schwierigen Umständen auf der Suche nach Heimat. Seyran Ateş, eine bekannte deutsche Autorin mit türkisch-kurdischer Herkunft, erklärt im Telefoninterview, wie man eine transkulturelle Identität finden und wie die Suche nach einer neuen Heimat erfolgreich sein kann. Moderation: Agnesa und Florian, Umfragen und Interviews von und mit Albulena, Yannik, Christina, Mihovil, Ingrid, Olga, Robinson und Jalda. Auswahl der Zitate: Olga. Musik: Kevin MacLeod. Projektleitung: Monika Propst-Yüce